Faylinn

im Dienst von 01.01.2004 bis 11.07.2006

Faylinn war Peggys Traumhund. Leider ist die Border Collie Hündin nicht einmal zweieinhalb Jahre alt geworden. Für uns alle ist es ein großer Schock, dass dieser menschenfreundliche, verschmuste Hund uns seit heute nicht mehr auf Übungen begleitet, mit uns auf Ausbildungsveranstaltungen geht, Vorführungen und Tage der offenen Tür mit ihrem Können bereichert, mit uns spazieren geht, Frisbees fängt, wie eine Wilde ins kalte Nass springt, mit Elly um die Wette rennt und an Flyball- Turnieren teilnimmt.

Als Traumhund kam Fay zu Peggy und erfüllte alle Erwartungen, mehr noch, sie übertraf sie bei Weitem. Mit gerade einmal 16 Monaten absolvierte sie ihre Rettungshundeprüfung in der Fläche bei Michael Kielau mit den Bestnoten 1 in allen Bereichen (Anzeige, Unterordnung und Sucharbeit). Vorausgegangen war ein Schock, der uns Staffelmitglieder gar nicht mehr an eine Prüfung glauben ließ.

Die ganze Staffel ist erschüttert und trauert um Faylinn, die wir alle sehr vermissen werden.

Faylinn wirkte im Wald orientierungslos, lief oft erst auf mehrfaches Rufen in Peggys Richtung. Auf dem Weg zu unserer Weihnachtsfeier 2004 lief Faylinn auf Peggy´s Rufen in die völlig falsche Richtung und direkt vor ein Auto. Sie hatte Glück und kam mit dem Schock davon, doch es stand fest, irgend etwas mit Faylinns Ohren war nicht in Ordnung.

Der Spezialist für Audiometrie in Wiesbaden untersuchte Fay und stellte eine völlige Taubheit auf einem Ohr fest. Der Hund hatte Probleme zu erfassen, aus welcher Richtung er gerufen wurde, im Wald waren die Schallwellen für den Hund noch schwerer richtig wahrzunehmen.

Für uns als Staffel bedeutete dies, Faylinn in der Sucharbeit auf völlig neue Art auszubilden. Sie musste lernen, sich mehr mit den Augen zu orientieren, durfte sich bei der Suche nicht mehr so weit entfernen, ihr Suchschema musste verändert werden und für die Nachtsuche musste sie auf ein bestimmtes Licht geprägt werden.

Die Arbeit, die auf Peggy und Faylinn, aber auch auf die gesamte Staffel zukam, war enorm, doch wurden wir mit Faylinns „Einserprüfung“ fürstlich entlohnt. Im Herbst folgte dann gleich noch die bestandene Trümmerprüfung und Peggys Border-Traum war erfüllt. Über den Winter konnte Faylinn auch ihren Spaß beim Flyball bestens ausleben. Die Trainingsdienstage mit Daniela und Elly waren sichtlich ein großes Vergnügen für sie.

Als Peggy ihr Glück mit Fay einfach nur noch genoss, erfolgte der zweite Nackenschlag. Fay hatte einen epileptischen Anfall. Noch am selben Tag fuhr sie wieder zum Spezialisten Dr. König nach Wiesbaden. Noch war es nicht unwahrscheinlich, dass es sich um einen einzelnen Anfall aufgrund einer Vergiftung handeln könnte. Der zweite Anfall einige Wochen später zerschlug diese Hoffnung.

Fay wurde auf Luminal eingestellt und wir alle waren guter Hoffnung, dass sich die Anfälle auf ein ganz geringes Maß reduzieren ließen. Doch leider erfolgte nun ein weiterer Anfall, in dessen Folge sich unsere zarte und sensible Faylinn als äußerst aggressiv und unberechenbar erwies.

Dr. König lies keinen Zweifel daran, dass alles Erdenkbare getan wurde, Faylinn zu helfen, dass aber diese seltenen Fälle von Epilepsie mit Aggression zu gefährlich seien, um Faylinn am Leben lassen zu können. Er ließ Peggy keine Wahl; ihr Traumhund musste über die Regenbogenbrücke gehen.

Die ganze Staffel ist erschüttert und trauert um unsere süße Maus, die wir alle sehr vermissen werden.